Das sah ich (1956)

Das sah ich.

daß die Berge kupfern lagen

vor blankem, blauen Himmel

als die Hand ich in kaltes Wasser

langte

und von den silbrigen Fischen

die Augen wandte

die waren heiter

Augen und Fische

und die Sonne wollte klingen vor Glühen

vor schwarzblauem Himmel

der bebte von Hitze

und in glänzendem Sand

lag eine Muschel

die war

wie ein Bild von tausend Jahren

und aus Stein

da nahm einen Stahl ich

und ritzte in Stein

daß ich gelebt habe.

 

Das hörte ich,

daß die Füße der Völker

gegangen seien

über die festen Berge,

und daß Leute die Fische gegessen,

das Wasser getrunken,

die Sonne, den Himmel gesehen,

und hörte ihre schweren Schritte

und Stimmen gellen

und blitzende Waffe schwingen.

Die wanderten weiter,

es brachen die Speere, die Augen.

So zogen sie über die Hügel.

 

Meinen Stock nahm ich

und wollte sie suchen

und fand

in weiten Strecken

nur steinerne Gräber,

die waren sehr alt.

Und ich dachte unter dem Himmel

sind wir so alt, so alt?

Un ich fühlte die Gräser

die waren alt

und ich sah das Land

wie eine Wange voll Narben

und fragte: Wo ist Jungheit?

 

Der Himmel war jung und heiter

da spannt’ ich den Arm

und vergaß

die gebrochenen Tage

die grauen Menschen

und stieß einen Schrei

und gierig trank ich

junge Stunden.

 

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